Bereits ein paar Monate nach unserem Umzug nach Schweden wurde uns klar, dass es hier viel üblicher ist, eine Wohnung zu kaufen statt zu mieten. Das System ist darauf ausgelegt, z.B. kann man Wohnungskredite relativ einfach online beantragen. Auch die Denkweise ist eine andere: Zu tilgen war vor ein paar Jahren noch optional (inzwischen wurden die Regeln geändert.) Auch finanziell lohnt es sich, denn die Zinsen sind niedrig und zusammen mit allen weiteren Ausgaben, die man als Eigentümer hat, sind die monatlichen Kosten normalerweise geringer als es wäre, die Miete für die gleiche Wohnung zu bezahlen.
Der wichtigste Grund für uns einen Kauf in Erwägung zu ziehen, war aber die Unsicherheit, die mit der Mietsituation einhergeht. Unsere Verträge waren alle befristet und es war klar, dass wir irgendwann wieder ausziehen müssten. Das macht es natürlich schwer, sich so richtig daheim zu fühlen. Außerdem kann man nicht plötzlich beschließen, dass ein extra Zimmer doch ganz schön wäre und entsprechende Umbauten anfangen.
Nun bekamen wir im Laufe von 2018 das Angebot, das Haus, welches wir seit 2015 mieten, zu kaufen. Letztlich war unsere Entscheidung sofort klar, auch wenn das Haus sicher ein paar Macken hat und es eine hoher Betrag ist, mit dem wir uns verschulden müssten. Zum Glück sind wir inzwischen lange genug im schwedischen System bekannt, haben sichere Jobs und sind daher kreditwürdig – das war bei unserem letzten Versuch 2014 noch anders.
Nun sind wir also nach einer Menge Formalitäten Mitte Januar Hauseigentümer geworden! Im Alltag hat sich bisher nicht viel geändert, schließlich ist die Umgebung wie gehabt, aber wir können jetzt die Planungen für einen Ausbau beginnen. Die Möglichkeit, etwas mehr Wohnfläche schaffen zu können, war einer der Gründe, dass wir uns für den Kauf entschieden.