Während wir zum Jahreswechsel noch in Deutschland auf Familienbesuch waren, wütete über Schweden das Tief „Alfrida” (in Deutschland hieß es „Zeetje“). Wir bekamen nicht viel davon mit, bis wir am Morgen des 2. Januar erfuhren, dass auch auf Tranholmen in der Nacht mehr als ein Dutzend Bäume vom Sturm umgeknickt worden waren. Eines der Fotos, welches im Inselforum gepostet wurde, machte uns erst stutzig und dann entsetzt, denn es zeigte auch die Pappel auf unserem Grundstück! Die drei Stämme waren offensichtlich alle gleichzeitig abgeknickt und blockierten den Weg. Mein erster Gedanke galt der Fahrradhütte, die wir erst vor Kurzem direkt neben der Pappel gebaut hatten. Wie auf den Bildern zu sehen, blieb sie aber komplett unversehrt!
Der zweite Gedanke war dann allerdings schon: Was hätte hier alles schiefgehen können? Was, wenn dieser Baum in die andere Richtung – aufs Haus – gefallen wäre? Und, Moment mal, steht in der Richtung, wo der Baum jetzt liegt, nicht auch ein Haus?? Die Fotos, die wir hatten, konnten diese Frage nicht beantworten, daher traten wir schnell mit Freunden auf der Insel in Kontakt. Zum Glück konnten sie uns sagen, dass das Haus des Nachbarn gegenüber verfehlt wurde.
Unsere Nachbarn erzählten noch etwas: Auf ihrem Grundstück sind auch mehrere Bäume umgefallen und einer ist nur wenige Meter von ihrem Schlafzimmer entfernt zu liegen gekommen! Im Laufe des Tages wird uns klar, welches Glück es war, dass auf der ganzen Insel kein Mensch zu Schaden gekommen ist.
Da wir noch nicht offiziell Hausbesitzer waren, hat sich unsere Vermietern darum gekümmert, den Baum fachgerecht vom Weg entfernen zu lassen. Als wir ein paar Tage später ankamen, blockierte der Baum schon nicht mehr die Kreuzung.
Nun galt es (und gilt immer noch) die Schäden zu beseitigen. Zu fühlbaren Einschränkungen führte, dass der Baum unser Glasfaserkabel herabgerissen hatte. Zusammen mit ca. 10 anderen Nachbarn mussten wir zwei Monate Internet über Mobilfunk nutzen, bis der Schaden endlich repariert worden war. Anscheinend war die zuständige Firma gerade ziemlich ausgelastet, da der Sturm längs der Küste noch stärkere Schäden hinterlassen hatte.
Außerdem haben wir seit zwei Monaten einen guten Grund für körperliche Betätigung, denn es gilt, die Stämme mit der Axt zu Brennholz zu verarbeiten. Nach aktueller Rechnung sind wir bei 32 gefüllten Fahrradanhängerladungen Scheitholz, die wir fein säuberlich zu einer freistehenden Holzmiete aufgeschichtet haben.