Es bereit mir ja schon etwas Kopfschmerzen, wenn ich als Nachhaltigkeitsforscher zwischendurch mal fliegen muss. Wenn also die Zeit zu knapp für tagelange Bahnreisen ist, dann möchte ich wenigstens den Ort so respektvoll wie möglich und vielseitig besuchen. Mein Ziel ist ein Projekttreffen in Malaga, etwas mehr als 4 Stunden Flugzeit von Stockholm entfernt. Wahrscheinlich wegen der zahlreichen schwedischen Pensionäre, die dort häufiger Urlaub machen, gibt es etwa 2 mal täglich eine Direktverbindung. Typischerweise fangen unsere Treffen zum Mittagessen an, damit alle eine Gelegenheit haben am gleichen Tag anzureisen, aber ich wählte einen Tag vorher anzureisen. Damit war die Zeit für Unternehmungen auf den ersten Abend und etwa 3 Stunden eines Vormittages begrenzt.
Die Jahreszeit und das Wetter scheinen perfekt: Nachdem etwas kümmerlich und verspätet in Stockholm gerade mal Krokusse blühen, sprang mich in Malaga direkt das blühende Leben im subtropischen Frühling an. Ich habe ein Zimmer über AirBnB in einem etwas außerhalb liegenden, ehemaligen Fischerstädtchen gemietet, Pedregalejo. Der Komunalverkehr ist gut ausgebaut, eine Regional-Bahn verbindet den Flughafen direkt mit der Innenstadt und von der Innenstadt konnte ich direkt einen Bus nehmen. Bargeld dabei zu haben ist hier zum Vorteil.
Über die kurze Zeit erlebte ich einige schöne Dinge, die neben dem Dienst etwas Urlaubsstimmung aufkommen ließen:
- Abendessen im Strandrestaurant mit Blick aufs Wasser
- Oliven-, Zitronen- und Feigenbaum im Garten
- Morgens am Strand laufen gehen
- Das erste Mal im Jahr Sandalen anziehen
- Viele Fotos machen
- Zur Touristeninfo gehen, kostenfreie Karte und Ansichtskarten besorgen
- sich über andere Touristen wundern, insbesondere deutschsprachige am Nachbartisch im Restaurant
- Durch die Altstadt schlendern, ohne Ziel treiben lassen
- Markthalle besuchen, über Obst und Gemüsevarietäten staunen, frische Erdbeeren und Tomaten sofort essen
- Shoppen gehen, in Sommerklamotten wechseln
- abends schön essen gehen (das geht auch vegetarisch!)
- sich bei Bestellungen unbeholfen fühlen, weil nur wenige Spanier Englisch sprechen
- Mitbringsel einkaufen
- Im Supermarkt stöbern, weitere Mitbringsel aussuchen
- die letzte Chance am Markt nutzen, um Oliven zum Mitnehmen einzukaufen (und Erdbeeren, Tomaten, Mandarinen …)
- 2 Ansichtskarten am letzten Abend schreiben und am Flughafen in den Postkasten werfen
Und, habt ihr im Suchbild erkannt was sich da versteckt? Ich habe ja kurz dabei an Köln denken müssen, die grünen Papageien dort haben eine ähnliche Größe. Ansonsten kenne ich wohl keinen Ort an dem grüne Papageien und Möwen aufeinandertreffen.
In der Liste der muss-man-als-Tourist-gemacht-haben-Dinge fehlten noch Einiges, was für Malaga typisch wäre, aber in der kurzen Zeit und ohne wesentliche Spanischkenntnisse nicht leicht erreichbar war. Ich habe z.B. keine der am Strand frisch gegrillten Fische probiert oder die gerösteten Mandeln in der Stadt. Dann gäbe es noch eine große Festung zu besichtigen, eine Stierkampfarena und irgendwo müssen wohl auch die bunten Flamencokleider getragen werden, die es so variantenreich in der Innenstadt zu kaufen gibt. Die Stadt ist auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert, dann aber mit Familie und vielleicht zur Erntezeit von Oliven oder Avocados.