Umeå

Über Ostern wollten wir mal etwas anderes sehen und fuhren nach Umeå, welches eine der beiden europäischen Kulturhauptstädte des Jahres 2014 ist. Umeå liegt nördlich von Stockholm und so langsam merken wir, wie groß Schweden tatsächlich ist: Wir fuhren immerhin 630 km, aber bis zum nördlichsten Punkt Schwedens wären es noch weitere 700-800 km. Für uns beide war es aber eine Art „Rekord“, denn an der Koordinate 63° 50′N 20° 18′E hatten wir den nördlichsten Punkt erreicht, an dem wir jemals gewesen sind (wenn man Transatlantikflüge mal außen vorlässt). Umeå liegt noch nicht nördlich des Polarkreises, aber ein deutlicher Unterschied zu Stockholm war auszumachen, insbesondere was das Klima angeht: Während die Frühlingsblumen in Stockholm schon ein paar Wochen zu sehen waren, liegt in Umeå noch vereinzelt Schnee herum und die ersten Blüten sind gerade erst zu sehen.

Eines der beiden Museen, die wir uns anschauten, war das „Västerbottens museum“, welches die Kultur der Gegend zum Inhalt hat. Es geht viel um das Volk der Samen (früher auch „Lappen“ genannt), die hier zu Hause sind. Die schwedischen Provinz Västerbotten, in der Umeå liegt, umfasst auch den südlichen Teil von Lappland.

Sehr viele Veranstaltungen gab es ansonsten nicht, die uns die Kulturhauptstadt näher gebracht hätten, aber auch in Schweden ist Ostern eher ein Familienfest, zu dem nicht ganz so viel Rummel ist. Wir konnten so auch – wie geplant – ein wenig ausruhen. Ein Highlight gab es dann aber doch: Am Sonntag früh um 7 Uhr hatten wir uns zur Vogelbeobachtungstour angemeldet. Wir fuhren zu einer friedlich gelegenen Wasserfläche in der Nähe und ließen uns von den begeisterten Einheimischen Zwerggans, Löffelente, Kiebitz, Kranich und Buntspecht zeigen. Um genau zu sein waren es fjällgås, skedand, tofsvipa, trana und hackspett, denn es wurde meist Schwedisch gesprochen – wie gut, dass Romina am Abend vorher zwei Stunden Vogelnamen übersetzt hatte!

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