Seit ein paar Wochen bin ich stolzer Besitzer von „Langlaufschlittschuhen” (långfärdsskridskor) mit passenden Schuhen. Die Tradition im Winter in den Schären und auf Binnenseen Schlittschuh zu laufen, gibt es hier schon lange: Der SSSK (Stockholmer Schlittschuklub) wurde 1901 gegründet. Zu einer Art Trendsport wurde es jedoch so in den letzten 20 Jahren. Der SSSK hat inzwischen über 5000 Mitglieder. Heute war ich auf einer sogenanten „Willkommenstour“, die die zweite Voraussetzung ist, um Mitglied zu werden. Der erste Teil war ein Informationsabend, den ich schon letzte Woche besucht habe. Die Verantwortlichen legen großen Wert auf Sicherheit, denn es ist natürlich nicht ganz ungefährlich ins Eis einzubrechen. Mit der richtigen Ausrüstung und etwas Übung ist es allerdings weniger schlimm als zumindest ich mir das vorgestellt hatte. Will man mit dem SSSK auf Tour, gehören u.a. dazu Eisstöcke zum Testen des Eises, ein Rucksack der Auftrieb gibt und eine Rettungsleine. Und natürlich sollte man nie alleine raus.
Ungeplant wurde uns dann heute demonstriert, wie so eine Rettungsaktion aussehen kann. Wir standen gerade vor einer etwas kniffligen Stelle, an der zwei Eisschollen aufeinandertreffen und unsere Gruppenleiter erklärten gerade, wie man trotzdem sicher hinüberkommt. Zwei Personen in unmittelbarer Nähe, die nicht zur Gruppe gehörten, kannten sich anscheinend nicht ganz so gut aus (oder hatten einfach Pech), und die eine von ihnen brach ins Eis ein. Ihr Begleiter ist dann beim Versuch, eine Rettungsleine zu werfen, viel zu nah an sie herangekommen und ebenfalls mit reingerutscht (ein „Klassiker” laut unserem Gruppenleiter). Zum Glück waren die erfahrenen SSSK-ler sofort zur Stelle und alles ging gut aus. Wer sich jetzt wundert: Wasserfest eingepackte Wechselkleidung gehört übrigens auch zur Sicherheitsausrüstung!
Wie man untenstehendem Track entnehmen kann, waren wir ca. 24km unterwegs. Das Wetter war sonnig und das Eis waren toll, und auch wenn trotz der Plusgrade überall ein paar Zentimeter Wasser drauflagen, war es dennoch dick genug, um ohne Sorgen fahren zu können (nun ja, abgesehen von der erwähnten Stelle). Sehr zu empfehlen!
Mit voller Sicherheitsausrüstung auf dem Mälaren