Eines Tages im IC von Leipzig nach Bielefeld

Kinder im Zug, die so nerven, dass es zum abgewöhnen ist, veranlassen mich gerade zu einer Portion Mitleid und Ärger, dass ich nicht meinen Mund aufgemacht habe.

Also, eine Mutter mit 2 Kindern, ca. 2 und 4 Jahre alt, sitzen schon seit Leipzig vor mir im IC, an einem 4-er Platz mit Tisch. Leider hat sie weder Bücher zum vorlesen noch Geduldspiele für die Kinder – nur 2 Autos, die dauernd unter den Sitzen landen, aber wenigstens keinen Gameboy.

Jetzt kommen in Magdeburg 2 Frauen mit viel Gepäck dazu, die eine Reservierung für genau die Plätze der Kinder haben. Statt jetzt zwei der übrigen freien Plätze in dem halbleeren Wagen zu nehmen, bestehen sie auf ihre reservierten Plätze. Zunächst sitzen noch die 2 Kinder neben der Mutter, aber bald danach gehen sie zu 2-er Plätzen dahinter. Die zwei Frauen sitzen nun gegenüber, brauchen den Tisch nicht, weder für Arbeit noch etwas.

– Wie asozial doch manchmal “typisch deutsch” ist.

Gut, jetzt habe ich auch nichts gesagt, darüber ärger ich mich noch eine Weile. Aber ich wollte ja auch eigentlich
arbeiten und möglichst den Rest der Welt ignorieren. Aber alleine bei dem seit 2 Stunden eine Bild-Zeitung lesenden Rentnerpaar schräg gegenüber fällt es mir schwer. Wie augenscheinlich seriöse Menschen so etwas tun können, muss mir bei Gelegenheit nochmal jemand erklären. Na ja, das mit dem “seriös” hat sich jetzt nochmal erledigt, mittlerweile sitzt ein Dackel bei der Frau auf dem Schoß …

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