Der Anlass für meine Reise nach Österreich war ein Projekttreffen am idyllischen Ort Lunz am See. Da es in der Forschung unter anderem um die Folgen des Klimawandels auf das Ökosystem See geht, wollte ich auch für den Weg dorthin möglichst wenig Ausstoß der schädlichen Klimagase verantworten. Dabei hat mir eine Website geholfen, bei der man für Flug-, Zug- und Autoverbindungen sich nicht nur die dabei entstehende Menge CO2, sondern auch den Energieverbrauch vergleichend anzeigen lassen kann. In allen Kategorien hat der Zug am besten abgeschnitten, also brauchte ich ‘nur’ noch die entsprechende Zeit einzuplanen.
Für eine Strecke sind ungefähr 20 Stunden Zugfahrt so zu verteilen, dass man am besten nicht ganz kaputt am Ziel ankommt. Zwischen Schweden und Österreich bietet sich da Deutschland als Zwischenstation bestens an. So habe ich auf dem Hinweg in Hannover eine Nacht pausiert und auf dem Rückweg in Bielefeld eine etwas längere Frühstückspause eingelegt.
Da ich zuvor noch nie in Österreich war, habe ich auch gleich weitere Besuche bei Verwandten und Bekannten eingeplant. So besichtigte ich auf dem Hinweg die nette Kleinstadt Wels (bei Linz) und durfte bei meiner Großtante nächtigen. Die lebt schon so lange in Österreich, dass sie mir auch ein paar sprachliche Besonderheiten des Landes beibringen konnte: Da gibt es zum Beispiel “Schlagobers” zum Apfelkuchen.
Zum Arbeitstreffen in Lunz waren die Restaurantbesuche am Abend eine prima Gelegenheit die typische Hausmannskost zu probieren. Meine Favoriten waren die Spätzle in Pilzsoße und natürlich der Kaiserschmarn. Im Anschluss machte ich noch einen kleinen (relativ zur Gesamtreise) Umweg über Wien. Dank der lieben Freunde vor Ort hatte ich ein warmes Nachtlager, ein paar lokale Spezialitäten wie z.B. das “Trzesniewsky” probiert und einige Sehenswürdigkeiten ohne Umwege zu sehen bekommen. Zwei Nachmittage durfte ich diese schöne Stadt besichtigen und etwas von der Wiener Tradition in Kaffeehäusern miterleben. Neben der klassischen Sachertorte musste ich auch einen mindestens genauso typischen Topfenstrudel probieren.
Von Wien aus hatte ich eine günstige Nachtzugverbindung nach Deutschland, wo es sogar ein Frühstück am nächsten Morgen gab. Die anschließende Nacht im schwedischen Nachtzug war schon etwas erholsamer, nachdem ich mich nun etwas an diese Art des Reisens gewöhnt hatte. Schließlich bin ich nach fast genau einer Woche an einem Montag morgen in Stockholm wieder angekommen.