Unser erster Waschtag

Warum hat in einem Wohnblock mit 8-10 Parteien pro Hauseingang jede Partei ihre eigene Waschmaschine? Und warum muss man beim Umzug auch noch meistens seine Waschmaschine mitnehmen? Das haben wir schon in Dortmund nicht verstanden und bekommen jetzt in Solna vorgeführt wie es auch anders gehen kann. Nein, den Waschsalon haben wir nicht besucht, auch wenn das schon eine feine, vielleicht etwas weniger komfortablere Lösung wäre.

Bei uns im Haus stehen im Keller einfach drei Waschmaschinen und ein Trockner, die gemeinsam von allen Bewohnern genutzt werden. Es gibt ca. 12 Parteien und eine Liste, in der man seinen Wunsch, die Waschmaschinen für etwa drei Stunden zu nutzen, eintragen kann. Das haben wir heute morgen gemacht und fanden für den Nachmittag noch ein freies Zeitfenster. Dann trugen wir unseren Wäschekorb eine Etage tiefer, brachten unser Waschmittel mit, sortierten für drei Waschgänge und hängten zwei Stunden später die Wäsche auf. Dieses System funktioniert, da alle Bewohner Wohnungseigentümer sind und dafür einer geregelten Gemeinschaft angehören. In dieser Gemeinschaft werden alle Gemeingüter am und um das Haus geregelt. So werden wir am nächsten Sonntag auch mithelfen, wenn es darum geht, das Laub aus dem gemeinsamen Garten zusammenzuharken und so wahrscheinlich noch ein paar weitere nette Nachbarn kennenlernen.

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Door Codes

Unser Codeschloss

Unser Codeschloss

Eine kleine Notiz an alle, die in Stockholm jemanden besuchen möchten: Hier haben fast alle Türen Codeschlösser und es gibt typischerweise draußen keine Klingeln für die einzelnen Wohnungen! An die Klingel kommt man nur, wenn man schon drin ist … Lasst euch daher immer den door code geben oder habt wenigstens die Handynummer parat.

Bei unserem ersten kleinen Ausflug haben wir das prompt nicht beachtet und standen 30 Minuten draußen und hofften, dass mal zufällig einer der anderen Hausbewohner vorbeikommt. Tja, beim nächsten Mal waren wir schlauer. Umgekehrt geben wir den Türcode jetzt auch sofort raus, wenn wir jemanden einladen. Soll ja bald kalt werden da draußen.

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Umzug nach Schweden

Für unseren Umzug nach Schweden brauchten wir zwei Tage. Am 11. Oktober, nachdem meine Eltern noch kräftig beim Packen mitgeholfen hatten, konnten wir Dortmund mit unserem vollgestopften Miethänger verlassen. Schon vorher hatten wir je eine Hängerladung zu unseren beiden Familien gebracht, aber es war immer noch zu viel »Zeug« und den Rest werden daher meine Eltern später abholen.

Wir fuhren am 12. Oktober um 15 Uhr im Regen los und machten einen kleinen Umweg, um Freunde in der Nähe von Hannover zu besuchen. Dann programmierten wir unser Navi auf unseren neuen Wohnort. Schon seltsam, wenn das Gerät dann vierstellige Distanzen anzeigt! Die Fahrt selbst verlief dann recht ruhig. Nachdem wir in Deutschland noch einmal günstig getankt hatten, fuhren wir gegen 22 Uhr in Puttgarden auf die Fähre nach Rødby. Einen kleinen Schreck bekamen wir beim Preis, denn es war gerade Ferienzeit und mit dem Anhänger kostete das Schwedenticket daher gleich 190€. Im Schwedenticket ist die zweite Fähre von Helsingør (Dänemark) nach Helsingborg (Schweden) enthalten. Weil es aber schon spät wurde und uns die Augen zufielen, machten wir nach einer halben Stunde Fahrt Pause auf einem Parkplatz bis morgens um 6 Uhr.

unser Auto

Unterwegs in Schweden mit vollem Auto und Anhänger, auf einem Parkplatz bei Gränna. Im Hintergrund sieht man den Vättern.

Viel passierte dann unterwegs nicht mehr – es dauerte einfach nur lange, auch weil wir mit dem Hänger nur 80 km/h fahren dürfen. Kaum im Großraum Stockholm angekommen, wurde der Verkehr deutlich dichter und Hänger oder nicht hatte sich ab da auch erledigt. Wir hatten uns vorher per SMS für 17 Uhr bei unserem Vermieter angemeldet und wie um die »deutsche Pünktlichkeit« zu bestätigen, waren wir wenige Sekunden vor fünf an der Haustür. Tony packte noch die letzten Kisten in seinen Pickup-Truck und zeigte uns dann alles, z.B. den Fahrradkeller, Waschraum, Lagerraum im Dachboden und so weiter. Schon ein paar Stunden später hatten wir uns von Tony verabschiedet, das Auto ausgeräumt und haben nun ein großes Chaos im Wohnzimmer unserer 56m²-Wohnung produziert.

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Zehntausend Dinge?

Ich hörte im Radio irgendwann – während wir für unseren Umzug packten – von einer Statistik, nach der jeder Bundesbürger im Schnitt 10 000 Dinge besitzen würde. Ich habe keine Quelle dafür finden können, das könnte also ein moderner Mythos sein, aber ich musste dennoch darüber nachdenken. Anfangs erschien mir das etwas zu hoch. Das ist auch klar: Einem fallen da nur so ein paar Gegenstände ein, die man im Geiste durchgeht und so viel kann das dann insgesamt doch gar nicht sein. Aber man übersieht viel. In diesem Moment zähle ich allein 16 Stifte in meiner unmittelbaren Nähe. Dazu Kleidung, Töpfe, Teller, Besteck, CDs, DVDs, Bücher, Ersatzteile, Glühbirnen, alte Eintrittskarten, Fotos, Briefe, Zeitschriften, Pflanzen, Putzmittel, Drogerieartikel etc. Da kommt etwas zusammen! Und mit dem Gedanken im Kopf dachte ich dann, dass das wohl schon realistisch sein könnte.

Nun ja, und seit unserem Umzug denke ich, dass diese Zahl total daneben liegt: Es sind bestimmt noch deutlich mehr.

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Umzugsvorbereitungen

Die zwei Wochen nach unserem Urlaub waren sehr hektisch und viel zu kurz, um alles zu schaffen, was nötig gewesen wäre. Wir werden noch im Oktober nach Schweden ziehen, wo Romina eine Stelle am Stockholm Resilience Centre bekommen hat. Sie war schon im September für ein paar Wochen da, aber jetzt komme ich mit.

Unser größtes Problem war es, einen Nachmieter für unsere Wohnung zu finden. Unter den ersten zehn Leuten, die die Wohnung besichtigt haben, waren einige sehr Interessierte dabei, aber die hatten eine falsche Information zur aktuellen Kaltmiete und waren dann im Nachhinein gar nicht mehr so interessiert. Wie seltsam unzuverlässig manche Menschen doch sind: Selbst wenn man vorher mehrfach Kontakt hatte — wenn das Interesse erloschen war, gingen manche nicht einmal mehr an ihr Telefon. Die Wohnung nicht mehr zu wollen ist ja ok, aber anscheinend ist es manchem peinlich, uns das auch zu sagen. Letztlich haben wir sogar für viel Geld eine Anzeige bei einem kommerziellen Anbieter geschaltet, über den wir später dann auch tatsächlich jemanden gefunden haben.

Beim Packen, Reinigen und Renovieren der Wohnung haben wir uns komplett verkalkuliert. Ich kann nur jedem empfehlen, die Anzahl der benötigten Umzugskisten peinlich genau zu schätzen und dabei alle Räume inkl. Keller mit einzuberechnen — und dann die ermittelte Zahl mit zwei zu multiplizieren, um einen realistischen Wert zu erhalten. Für die benötigte Zeit gilt genau das gleiche. Am Ende sind meine Eltern, denen ich dafür unendlich dankbar bin, eingesprungen und haben angeboten, die letzten Aufräumarbeiten und das Streichen der Wohnung zu übernehmen. Ohne sie wären wir immer noch dabei.

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Abschied von Nutzlosem

Dinge wegzuwerfen fällt wirklich schwer, aber genau das machen wir in diesen Tagen als Vorbereitung auf unseren Umzug ziemlich viel. Romina hatte eine Garnitur Kunststoff-Gartenmöbel, von der wir in den letzten Jahren nur zwei Stühle häufiger benutzt haben, aber auch diese wollten wir loswerden, denn ansehnlich war keines der Teile mehr. Wir füllten also unser neues Auto, welches wir in weiser Voraussicht mit großem Kofferraum ausgesucht hatten, mit den Möbeln und anderem Kleinkram, machten uns auf den Weg zur Deponie, stehen ein wenig in der Schlange und zahlen dann 5€ für 1m³ Sperrmüll. Ich holte die ersten Teile aus dem Kofferraum und, da ich mich noch nicht so ganz verabschieden konnte, legte ich sie erst einmal vor den großen Container. Kurz darauf kam eine nette Dame auf uns zu und fragte, ob wir die Stühle denn wegschmeißen wollen würden, sie würden da gerade ein Haus bauen und das wäre perfekt für die Handwerker zum Sitzen. Klar, sag ich, die können Sie gern haben und trage auch noch die beiden Hocker zu ihrem Auto. Alle gehen zufrieden zu ihren Fahrzeugen zurück. Unseren restlichen Müll den netten Leuten aufzudrängen, traue ich mich nicht, also hantiere ich etwas umständlicher als nötig mit dem Klapptisch herum und stelle ihn auch erst mal gut sichtbar neben den Container. »Äh, kann man den Tisch noch aufstellen?«, ruft mir die Dame zu und schwupp, ist der auch im Kofferraum des erstaunlich großen VW Golf verschwunden. Nun ja, denke ich mir, super Sache, da hat ja wenigstens noch mal einer was davon. Wohin also nun mit dem Sonnenschirmständer zusammen mit dem ausgeblichenen Sonnenschirm? Ich frage beim Personal nach, welches mir sagt, dass das schwere Betonteil nicht in den Sperrmüll, sondern in einen anderen Container gehört. Ich mache mich schnaufend auf den Weg und komme keine zwei Meter weit: »Äh, den würden wir auch noch nehmen!« Man kennt sich inzwischen, kein Problem, passt auch noch rein.

Letzlich hätten wir nicht zur Deponie fahren müssen, sondern direkt zu den Leuten, die etwas damit anfangen konnten (und die 5€ hätten wir auch nicht ausgeben müssen). Aber es macht trotzdem Freude zu wissen, dass etwas, mit dem man selbst nichts mehr anfangen kann, doch noch für ein paar Monate einem Zweck dienen wird.

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Endlich Urlaub

Vielen hatten wir schon von unserem geplanten Urlaub vorgeschwärmt – dem Ausbildungs-Segeltörn in den Balearen. Jetzt war es endlich so weit und wir flogen am 14. September von Dortmund nach Palma de Mallorca. (Ich war am Abend zuvor gerade aus Schweden angekommen, hatte also gerade 9 Stunden in Dortmund zum Umpacken.) In Palma angekommen, fuhren wir mit dem Bus zum Hafen, wo schon unser Ausbilder mit seiner Freundin das Boot eingerichtet hat. Am Abend vervollständigte sich unsere Crew mit einem weiteren Pärchen.

Die Yacht, mit der wir nun zwei Wochen unterwegs sein sollten, heißt Samba und ist 45 Fuß lang, das sind 13,7 Meter. Am Ende dieser Reise stand uns die SKS-Prüfung bevor, mit deren Bestehen wir in Zukunft selber Segelschiffe in Küstengewässern führen dürfen. Unsere Tour ging vom Süden Mallorcas erst Richtung Osten, dann in den Norden. Wir übernachteten abwechselnd in Häfen von kleineren Städten oder ankerten in schönen Buchten. Solange die Buchten nicht voll mit Quallen waren, konnten wir meistens auch schwimmen gehen und besuchten vom Boot aus die Strände. Vom Norden Mallorcas ging es weiter nach Menorca, wo wir schon in der 2. Nacht in der Hauptstadt Mahon einliefen. Das war besonders beeindruckend, da wir hier das erste Mal nachts unterwegs waren und uns bei der langen Hafeneinfahrt an den verschieden blinkenden Lichtern orientieren mussten.

Spätestens ab der zweiten Woche hatten wir uns an die Langsamkeit des Segelns so gewöhnt, dass auch Erholung einsetzte. Leider hatten wir dabei auch so wenig Wind, dass wir kaum noch voran und zurück nach Palma kamen. Ein gute Entschädigung waren weitere schöne Badebuchten und mehrere Delfinsichtungen. Am vorletzten Tag bekamen wir noch etwas Wind, um unsere Manöver zu üben, aber am Prüfungstag war dann wieder Flaute, so dass wir selbst unter Segel etwas Motorunterstützung braucht, um in angemessener Zeit fertig zu werden.

Alles in allem war dies eine tolle Reise, mit sonnigen Eindrücken, kulinarischen Highlights und zum Glück nur wenigen bestätigten Vorurteilen gegenüber Mallorca, wenn man die Kneipenmeilen mal ausspart.

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Ausflüge in Stockholm

Nachdem ich das vergangene Wochenende keine weiteren Ausflüge unternommen habe, musste ich das dieses Wochenende bei dem angesagten Sommerwetter ändern. Von meinem Wohnort Huddinge aust ging es zuerst etwas durch das südliche Stadtviertel Södermalm, welches unter jungen Leute ziemlich angesagt ist. Auf erhöhter Position gibt es dann auch schöne Aussichten auf das Statshuset und den Vergnügungspark.

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Am Nachmittag ging es weiter mit Bahn, Bus und Schiff in die Schärenlandschaft und zur Insel Grinda. Wer hier schon die Wildnis und Menschenleere erwartet, wird an diesem sommerlichen Wochenende enttäuscht! Einige Schweden hatten auf der Insel im Wald noch ihre Sommerzelte stehen und manche waren gerade dabei ihre Sachen mit Hilfe einer Sackkarre zu verpacken um sie dann auf der Fähre mitzunehmen.

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Am Sonntag habe ich dann noch einen kleinen Wanderausflug unternommen von dem benachbarten Flemingsberg durch den Wald nach Huddinge zurück. Bis auf die vielen Jogger war der Wald etwas ruhiger als Grinda am Vortag. Ohne eine Karte hatte ich so doch nicht so viele Möglichkeiten mich zu verlaufen und hungern musste ich bei dem lokalen Blaubeerangebot auch nicht.

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Stora Karlsö

Nach weniger als 48 Stunden in Stockholm ging meine Reise schon weiter zu einem Arbeitsgruppenausflug nach Stora Karlsö, einer kleinen Insel vor Gotland.

Mit der Fähre von Stockholm nach Visby auf Gotland, einem Bus über Land und schließlich einem kleinen Schiff zur Insel dauerte unsere Reise fast 6 Stunden. Aber die Zeit wurde nicht lang, da wir bei Sonnenschein eine prima Aussicht und natürlich eine nette Gesellschaft genossen. Stora Karlsö ist als Naturschutzgebiet geschützt und beherbergt neben seltenen Vogelarten eine Jugendherberge und einen Leuchtturm (s. auch die Seite zur Insel).

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Zwei Tage durften wir auf Stora Karlsö zu Gast sein und in den Pausen von den Arbeitsgruppenbesprechungen baden gehen. Es war kühl erfrischend und für mich überraschend wenig salzig. Einen Inselrundgang haben wir zum Müll sammeln am Kies-Strand genutzt, woraus wir einige Fundstücke schließlich zu einem Kunststück verarbeiteten.

Auf unserem Rückweg blieb sogar noch genug Zeit für einen kurzen Stadtrundgang in Visby. Sehr zu empfehlen ist dort das Eis an der Hafenpromenade!

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Ankunft in Stockholm

Es  ist so weit – was in Berlin begonnen hat, findet hier eine Fortsetzung: Arbeiten an wunderschönen Orten. Bevor der lange Winter kommt, sind mir hier noch ein paar schöne Tage vergönnt.

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