Kajaktour vor Port Moody

Heute war für Sarah und Roland noch mal ein halbwegs normaler Arbeitstag, so dass Marcel und ich am Vormittag alleine loszogen, um die Mall von Port Moody zu besuchen. Marcel hoffte, eine Jeans zu USA-Preisen zu bekommen, aber die kanadischen Preise liegen kaum unter den deutschen. Wir hatten allerdings Glück, denn ein Kaufhaus war gerade im Umbau und hat dazu u.a. auch Jeans um 40% reduziert, sodass es doch wieder supergünstig war. Des Weiteren suchten wir noch Zutaten, um am Samstag einen Obstsalat für die Party von Sarah und Roland machen zu können. Dafür besuchten wir ein T&T besucht, was ein auf asiatische Waren spezialisierter Supermarkt ist. Neben den sicher über 90% Kunden asiatischer Abstammung waren wir nun doch etwas auffällig. Aber da Obst so wie überall und nicht in chinesisch oder koreanisch beschrifteten Verpackungen verkauft wurde, fanden wir alles problemlos. Nur an den Aquarien mit den lebenden Krabben und Fischen sind wir etwas flotter vorbei gegangen.

Als Mittagsimbiss gönnten wir uns noch einmal typisches Fastfood (KFC/Taco Bell) aus dem Nachbarland. Bei schönstem Sonnenschein trafen wir unsere Gastgeber wieder zum Nachmittag, so dass wir gemeinsam zum Kajakausflug aufbrechen konnten. Vor der Fahrt gab es noch ein Eis für jeden. Wenn man keine reguläre Esspapier-„Waffel” haben möchte, sondern eine richtige, muss man hier extra bezahlen. Die günstigste Variante war also eine einzige Kugel für 2,85 kanadische Dollar (ca. 2,10€), worin man wohl auch den dreifach teureren Milchpreis hier in Canada gegenüber Deutschland wiederfindet. Nichtsdestotrotz war es sehr lecker.

Mit dem Kajak ging es pünktlich los, angeblich soll noch nie ein Paar mit dem 2-er Kajak gekentert sein. Trotzdem waren wir auf alles vorbereitet, hatten Ersatzklamotten im Rucksack beim Vermieter gelassen und packten die Kamera in einen wasserdichten Beutel. Attraktion des Tages waren die Seehunde, die auf der schwimmenden Holzbohlen-Insel pausierten. Anscheinend nicht einmal von den vielen Schnellboten gestört sammelten sich hier die Mütter mit ihren Kleintieren. An einer anderen Stelle konnten wir für eine kurze Pause an einem Strand anlegen. Genau zwei Stunden waren wir so sportlich unterwegs und konnten dabei noch die tolle Aussicht auf die umliegenden Berge genießen.

Zum Abend machten wir uns Lachsburger, die wirklich zu empfehlen sind, wenn man mal etwas besseres als ein „Nordsee”-Brötchen haben möchte.

Ab ins Wasser

Kajak mit Besatzung

Seehunde

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Ausflug in den Belcarra-Park

Auf nach Belcarra

Heute hat Roland sich einmal frei genommen, um mit uns gemeinsam einen Ausflug auf eine benachbarte Halbinsel mit dem Belcarra Regional Park zu machen. Somit fuhren wir mit einem der uns inzwischen gut bekannten ÖPNV-Busse, die nur halb so groß sind wie normale Busse, nach Port Moody rein, besuchten zum ersten Mal das Zentrum dieser kleinen Stadt und kauften noch etwas Proviant ein. Mit einem weiteren Kleinbus ging es dann den Berg nach Belcarra hoch. Das Ziel unserer Wanderung durch den malerischen Regenwald war eine kleine Strandbucht, die eine Art Geheimtipp für Ausflügler sein sollte. Unterwegs gab es dieses Mal weniger Tiere, aber dafür besonders alte Bäume, die auffällig „unordentlich“ wuchsen. So gibt es an vielen Stellen mehrere Meter hohe Stümpfe von vor langer Zeit gefällter Bäume, auf denen sich junge Bäume angesiedelt haben. Der Baumstumpf wird passenderweise nursing tree genannt.

Am Strand angekommen zeigt sich, dass dieser Ort wohl nicht ganz so geheim war. Mehrere Boote lagen vor Anker, Kinder schwammen um die Boote und Eltern angelten. Dennoch fanden wir einen der vielen angeschwemmten Baumstämme als Platz für unser Picknick. Roland und Marcel waren sogar so tapfer danach noch in dem relativ kühlen Wasser kurz baden zu gehen. Wir Mädels dagegen begnügten uns mit dem Sammeln von mehr oder weniger gewöhnlichem Strandgut.

Auf unserem Rückweg begegneten wir dann doch noch ein paar Tieren, die allerdings zu flink verschwanden, um sie auf einem Foto festzuhalten. Einmal die hier weit verbreiteten schwarzen Eichhörnchen und dann noch eine schwarz-gelb gestreifte Schlange. Zurück in Port Moody war schon fast Abendbrotzeit, so dass wir einen Halt bei einer warm empfohlenen Fish’n’Chips-Bude machten. Hier konnte man sogar zwischen drei verschiedenen Fischsorten wählen und die Portionen waren nicht nur reichlich sondern auch wirklich lecker. Außerdem hatten wir einen Kajak-Verleih entdeckt, bei dem wir gleich für den nächsten Nachmittag zwei Boote reservierten.

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Fahrradtour um Vancouver

Da Roland wieder arbeitete, waren wir heute erneut nur zu dritt. Wir nahmen den SkyTrain (im Grunde die lokale Straßenbahn) nach Downtown Vancouver und schlenderten zunächst am Canada Place Pier umher, wo gerade zwei große Kreuzfahrtschiffe Halt machten.

Romina auf ihrem Mountainbike

Da Sarah ihr eigenes Fahrrad dabei hatte und Roland mir seines geliehen hatte, gingen wir weiter zum Fahrradverleih, um Romina auszustatten. Etwas ungewohnt war das Mountainbike für sie schon, aber die „normalen“ Räder waren schon weg.

Kaum waren wir losgefahren, machten wir auch schon wieder Pause auf einer Bank in Sichtweite des Wasserflugzeughafens. Dauernd starteten oder landeten hier die Wasserflugzeuge. Ein paar hundert Meter entfernt lag passend dazu eine schwimmende Tankstelle im Wasser. Vielleicht hätte es dort auch günstige Refills gegeben, aber ohne Rüberzuschwimmen konnten wir das schlecht herausfinden.

Blick auf einen Teil von Downtown Vancouver mit der Science-World-Kugel

Die Strecke um Downtown war sehr gut besucht mit anderen Radlern und Inlineskatern. Viele Leute machten aber auf ihren Leifahrrädern einen so unsicheren Eindruck, dass man vermuten konnte, sie würden nicht besonders häufig Rad fahren. Auch wenn wir hier deutlich mehr Radfahrer als in den USA gesehen haben, scheint also dennoch das Radeln nicht gerade ein Volkssport zu sein wie in Deutschland. So etwas wie Fahrradklingeln am Lenker kennt man hier übrigens fast gar nicht, stattdessen ruft jeder: „passing on your left“ („überhole von links“). Vielleicht kommt den Kanadiern die europäische Variante auch seltsam vor, aber ich fand das dauernde Angesprochenwerden sehr gewöhnungsbedürftig.

Da gerade Ebbe war, sah man an vielen Stellen dunkelrot bis lila Flecken, die sich an Holz oder Steine klammerten und die, wie wir von Sarah erfuhren, tatsächlich Seesterne waren. Wir waren etwas überrascht, weil die etwas glibberig und so insgesamt ziemlich unappetitlich aussahen, also so gar nicht, wie man sich das unbedarft vorstellt.

Hotdogessen am Strand. Marcel zeigt hier die berühmte Hotdogesserhaltung; Romina vertraut darauf, nicht zu kleckern.

Das Wetter war super, sodass wir noch eine Pause am (Stadt-)Strand einlegen konnten und dabei einen vegetarischen Hot Dog aßen.

Auf unserem Rückweg konnten wir eines der anfangs erwähnten Kreuzfahrtschiffe beim Auslaufen beobachten, was ziemlich beeindruckend war.

Am Abend grillten wir und nicht nur Roland war jetzt wieder da, sondern auch Sarahs Sprachtandempartnerin Jackie kam vorbei. Jackie hat erst ein Jahr Deutsch, kam aber den Abend über gut mit, als wir uns untereinander und mit ihr auf Deutsch unterhielten.

Der Aquabus, ein Wassertaxi in Vancouver

Unsere Route

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Der Uniberg

Zum Frühstück gab es heute ein tolles von Sarah selbstgebackenes Müsli.
Wieder in der Zivilisation angekommen mussten wir erst mal unsere Klamotten waschen und es etwas ruhiger angehen lassen.  Da Roland noch arbeiten musste, bot sich ein Besuch bei ihm in der Simon Fraser University an. Auf der Luftlinie ist die Entfernung weniger als 1 km, aber da die Uni extra auf einen Berg gebaut (Burnaby Mountain) wurde, dauerte der Spaziergang auf den steilen Berg doch fast eine Stunde. Der Wald am Hang zeichnet sich hier durch besonders viele Farne am Boden und Moose auf allen Bäumen aus, es ist ein gemäßigter Regenwald. Eine Menge verschlungener Wege waren ausgeschildert und boten sich für Mountainbikefahrer an, denen wir unterwegs auch begegneten.

Kaffetrinken vor der Uni

Neben der Uni liegt ein kleiner Park, von dem wir eine prima Aussicht auf Vancouver Downtown und den inlet (Fjord) hatten. Nachdem wir Roland abgeholt und sein Büro angesehen hatten, gönnten wir uns gemeinsam einen Nachmittagskaffee auf den Unitreppen.

Einen großen Unterschied zwischen den USA und Kanada stellten wir fest, als wir uns als nächstes im Supermarkt bevorrateten: Fast sämtliche Lebensmittel sind deutlich teurer! Milch kostet beispielsweise 1,50€ pro Liter. Roland und Sarah kannten das natürlich schon, aber wir mussten in den nächsten Tagen noch ein paar Mal schlucken beim Essenskauf.

Wir versorgten uns mit frischen Zucchini und bereiteten sie so zu, wie wir das schon in Kansas bei Susanne kennengelernt hatten, d.h. längs halbiert, ausgehölt und u.a. mit Kichererbsenmus, Fetakäse und Tomate wieder ausgefüllt und schließlich überbacken.

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Grenzüberschreitung

Gut ausgeruht, aber zeitig und mit einem kleinen netten Frühstück im Motel, machten wir uns auf unsere letzte Etappe mit dem Auto zum Flughafen.

Rückblick auf den Berg, den wir letzte Nacht wohl überquert haben

Das Cabrio hatten wir mittlerweile so liebgewonnen, dass es nun doch ein etwas trauriger Abschied war.
Wir kamen so pünktlich in Seattle an, dass wir sogar nur 45 min nach der Landung schon im Bus nach Vancouver saßen. Eigentlich hatten wir uns auf eine längere Wartezeit eingerichtet und uns schon gefreut, dass es ein freies Drahtlosnetzwerk gab. Aber dann blieb sogar keine Zeit mehr Sarah und Roland über unsere frühere Ankunft zu informieren.

Die kanadischen Grenzer standen bei ihrer Kontrolle den Kollegen aus den USA in nichts nach, jeder Passagier musste mit seinem Gepäck einzelnd bzw. in Haushaltsgruppen durch den Sicherheitscheck.

In Vancouver Downtown stiegen wir aus und machten zunächst einmal einen Geldautomaten ausfindig. Mit der netten Hilfe eines Rezeptionisten des nächsten Hotels hatten wir eine Karte und einen Fahrplan für den Skytrain nach Port Moody bekommen, der übernächsten Stadt im Osten von Vancouver, wo Sarah und Roland zu Hause sind. An der Bahnstation fand sich ein Telefon, mit dem wir endlich Sarah über unsere Ankunft informieren konnten. An der Skytrain-Station wurden wir von Sarah und Roland empfangen und sind das letzte Stück mit dem Bus zu ihnen nach Haus gefahren. Somit sind wir auch gut an unserer letzten Reisestation angekommen.

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Was kocht denn da?

Dragon's Mouth Spring

Für heute hatten wir ursprünglich etwas Besonderes geplant: Einen Ausritt durch den Canyon vom Nationalpark. Dazu hatten wir gestern für 12:30 Uhr zwei Plätze gebucht. Somit sind wir zügig nach dem Frühstück vom Campingplatz los, um auch noch etwas Zeit für Besichtigungen unterwegs zu haben. An unserem Weg lag der Mud Vulcano. Das war im Prinzip ein brodelndes Schlammloch. Es gab aber noch mehr schwefelig stinkende Pools an dem Ort, die so fantasievolle Namen wie Cooking Hillside oder Dragon’s Mouth Spring hatten. Dazwischen versteckte sich auf dem Gelände aber auch noch eine Hirschkuh mit ihrem Kitz.

Pünktlich sind wir auf der Ranch, von der der Ausritt losgehen sollte, angekommen. Leider kündigte sich aber ein Gewitter an, so dass die Tour abgesagt wurde. Da für später am Abend noch Plätze frei waren, reservierten wir uns nochmal einen Ausritt. In der Zwischenzeit, gute 4 Stunden, machten wir einen Ausflug erneut in den Süden zum Yellowstone Lake. Auf dem Weg kamen wir wieder an einer Bisonherde vorbei, dieses Mal aber im Autostau mit Hunderten weiterer Touristen. Die Ausbuchtungen zum Pausieren reichten nicht mehr aus, so dass Leute, die Fotos machen wollten, einfach auf der Straße stehen blieben. Sobald Bisons die Straße kreuzten oder auch noch auf der Straße blieben, ging auf beiden Spuren gar nichts mehr. Dann kam häufiger mal ein Rangerauto, welches hupenderweise das Bison von der Straße scheuchte.

Ein Pelikan

Kurz vor dem Yellowstone Lake stellten wir unser Auto ab, um zu Fuß auf einem Wanderweg durch den Wald zum See zu wandern. Die tierische Entdeckung des Tages war ein einsamer Pelikan. Der Strand am See war nur spärlich besucht, aber sehr schön, so dass wir uns eine Ruhepause gönnen konnten.

Romina und Marcel auf der Fishing Bridge

Auf dem Rückweg zur Ranch machten wir noch einen kurzen Abstecher am Canyon entlang, wo zwei größere Wasserfälle aufeinander folgen und die Menge der Touristen auf ein weiteres touristisches Highlight schließen ließ. Zurück auf der Ranch meldeten wir uns für den Ausritt zurück, ca. 30 Pferde standen gesattelt nun auch in Sichtweite in einem Paddock. Aber mit der nächsten drohenden Wolke wurde auch dieser Ausritt abgesagt. Wir hatten nur noch eine letzte Chance ein halbe Stunde später. Diese haben wir im Auto abgewartet und waren bei dem Schauer froh nicht gerade auf einem Pferd zu sitzen. Nach dem Regenguss hellte es sich wieder auf, bzw. es gab mal wieder eine Lücke in den Regenwolken. Das hatte dann aber doch nicht gereicht, um den Ausritt zu starten, auch unsere letzte Chance wurde abgesagt. Enttäuscht fuhren wir in das nächste Dorf, um duschen zu gehen. Auf unseren bisherigen Campingplätzen hatte es keine Gelegenheit dazu gegeben.

Danach wurde es langsam dunkel und ohne eine sichere Aussicht auf ein Unterkunft machten wir uns auf den Weg in Richtung Nord-Ost-Ausgang des Yellowstone Park. Eine unserer Karten zeigte außerhalb vom Park vier Campingplätze am Weg nach Billings, unserem Flughafen, den wir am nächsten Tag erreichen wollten. Es war schon fast dunkel, als wir uns eine letzte Sehenswürdigkeit im Park, den petrified tree, ansahen. Erst kurz vor 22 Uhr kamen wir an den Campingplätzen an, auf die wir noch ein wenig gehofft hatten. Aber dann stellte sich heraus, dass zwei geschlossen waren und die anderen beiden keine Zelte annahmen. Somit mussten wir im Dunkeln weiter durch die Berge fahren, auf einer Straße, die auch gerade eine Baustelle war. Es gab also keine Farbmarkierungen, nur einzelne Reflektoren am Rand. Leider konnten im Dunkeln die Aussicht nicht genießen, wir müssen einen Berg mit über 3000 m passiert haben. Zu allem Überfluss ging auch unser Tank langsam zu Neige, aber nachdem wir einmal auf dem Berg angekommen waren, konnten wir uns die letzte halbe Stunde ins Tal und auch ins nächste Städtchen rollen lassen.

Dort suchten wir uns ein Motel-Zimmer. Beim ersten Motel, welches noch einladend aussah, fragten wir an und die haben uns an das letzte freie Zimmer eines anderen Motels verwiesen. Die Preise waren ganz schön happig, so dass wir uns innerlich schon auf eine Nacht im Auto eingestellt haben, wenn das Zimmer teurer als 60$ sein würde. Dort angekommen erfuhren wir, dass der normale Preis bei 130$ sein würde, wir könnten es aber für 80$ plus Steuern bekommen. Marcel meinte, dass wir uns eigentlich nur auf 60$ geeinigt hätten, woraufhin die Dame der Rezeption uns das Zimmer für 60$ plus Steuern gab. Und so sind wir nach diesem langen Tag doch noch untergekommen.

Letzter Blick auf den Yellowstone Park bei Tageslicht

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Madison

Der Regenschauer war bald vorbei und wir fuhren weiter Richtung Madison, wo unser Zeltplatz reserviert war. Wir kamen immer mal wieder an ein paar kleineren Sehenswürdigkeiten vorbei. In der Abendstimmung kamen die überall um uns herum dampfenden heißen Quellen besonders gut zur Geltung.

Abendstimmung im Yellowstone

In Madison angekommen war der Tag noch nicht zu Ende: An der Rezeption wurde uns wärmstens empfohlen, schnell das Zelt aufzubauen und dann zur Sternenbeobachtung zu gehen, denn einige Sternenfans hatten ihre Teleskope mitgebracht und auf dem Parkplatz aufgebaut. Vorher gab es noch eine Diashow bzw. Präsentation im platzeigenen Amphitheater, dort gibt es anscheinend in der Hauptsaison jeden Abend Vorstellungen, z.B. von den Rangern über die örtliche Flora und Fauna.

Nach der Präsentation wurden rote Folie und Gummibändchen ausgeteilt, die wir auf unseren Taschenlampen befestigen sollten: Das rote Licht blendet nicht so. Schließlich durften wir dann alle mal durch die aufgebauten Teleskope schauen. Das imposanteste war übrigens schätzungsweise 2.5m lang und man musste auf eine kleine Leiter steigen, um durchzusehen. Toll waren auch die Erklärungen: Die Sternengucker hatten sichtlich Spaß daran, den Gästen von ihrem Hobby zu berichten und zeigten uns alle möglichen Sternenbilder und Galaxien. Das Pfiffigste war übrigens, dass alle von ihnen einen grünen Laserpointer hatten. Die sind so stark, dass man den Strahl auch in recht klarer Luft sehen kann, sodass man endlich das machen kann, was sich so mancher bestimmt schon häufiger gewünscht hat, nämlich direkt auf einen Stern zu zeigen, ohne lange erklären zu müssen, wo der oder die andere nun hinschauen muss! Das ist praktisch und sieht nebenbei noch toll aus.

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Midway Geyser Basin

Ein paar Kilometer nördlich vom Upper Geyser Basin liegt das Midway Geyser Basin. Wir hatten uns hier den Fairy Falls Trail, einen 8 km langen Wanderweg zu einem hohen Wasserfall ausgesucht, um auch etwas von der Gegend abseits der Straße mitzubekommen. Hier waren auch bei weitem nicht so viele Menschen unterwegs. Am interessantesten waren die Tiere, die wir unterwegs sahen. Ich wollte immer ganz leise gehen, damit wir vielleicht einen Bär sehen, aber Romina hat meine Pläne (verständlicherweise) durchkreuzt. Nun gut, so ganz sicher waren wir uns auch nicht mehr, was anzuraten ist, wenn man einem Bär begegnet: Sofort tot stellen oder doch lieber langsam weggehen?

Verdrehter Baumstamm

Unterwegs begegneten wir am häufigsten den Chipmunks, von denen Romina jedes Mal ganz entzückt war. Auch ein paar Vögel, die man in Europa nicht kennt, liefen bzw. flogen uns über den Weg und zwischendurch schlängelte tatsächlich eine Schlange vor uns durchs Gebüsch.

Fairy Falls

Letzlich waren die Fairy Falls nicht besonders spektakulär, so einen Wasserfall hat man schließlich schon vorher mal gesehen, aber der Weg hin und zurück war dafür um so interessanter und allein, dass wir relativ allein unterwegs waren, war die Wanderung wert.

Marcel vor dem Grand Prismatic Spring

Der Fairy Falls Trail führte auch in Sichtweite von einigen weiteren heißen Quellen vorbei, aber da der direkte Weg versperrt war, kamen wir erst nach unserer Tour und einer kurzen Autofahrt dazu, das Midway Geyser Basin so richtig zu besuchen. Leider regnete es etwas, was das Fotografieren erschwerte und außerdem produzierte insbesondere der Grand Prismatic Spring eine sehr große Menge an Nebel. Letzerer ist ein weiteres sehr schönes Postkartenmotiv, aber anscheinend kann man es nur aus der Luft in der Gesamtheit abbilden.

Tote Bäume in der Landschaft, dazwischen die neuen, jungen Bäume

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Tier des Tages: Ein Ziesel

Dieses Tier ist uns unter anderem auf unserem Rundweg im Upper Geyser Basin begegnet.

Golden-mantled ground squirrel (deutsch: Goldmantel-Ziesel)

von links nach rechts: Romina, Ground Squirrel

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Upper Geyser Basin

Dieser Samstag war der Tag, der in diesem Urlaub mit den meisten Eindrücken gefüllt war. Heute gibt es daher mehrere Artikel.

Wir erkundeten uns am Morgen zunächst im Grant Village Visitor Center, wann der Old Faithful Geyser ausbrechen würde. Dies ist der berühmteste Geysir im ganzen Park (und vielleicht sogar weltweit). Er ist zwar nicht der größte, aber er bricht am regelmäßigsten aus, durchschnittlich alle 90 Minuten. Der nächste Ausbruch war in über einer Stunde, genug Zeit also für uns, um die Strecke von Grant Village zum Upper Geyser Basin mit dem Auto zurückzulegen. Im ganzen Park kommt man alle paar Kilometer an einer weiteren Sehenswürdigkeit oder einem ausgeschilderten Wanderweg vorbei und wir mussten uns zusammenreißen, nicht überall anzuhalten, denn schließlich hatten wir keine zwei Wochen Zeit und mussten uns auf das Wichtigste konzentrieren.

Jede Menge Zuschauer am Old Faithful

Ähnlich wie wir dachten noch ca. zweitausend andere Leute und dementsprechend voll war der Parkplatz am Upper Geyser Basin. Etwas knapp wurde es dadurch doch noch, aber wir kamen rechtzeitig am Old Faithful an und stellten uns zu den hunderten Leuten, die sich auch eingefunden hatten. Viele von ihnen saßen sogar, denn rings um den Geysir waren feste Bänke aufgestellt. Nach wenigen Minuten ging es los und wir bestaunten unseren ersten Geysirausbruch, der aber nicht ganz so hoch war, wie wir das vorher auf den Postkarten gesehen hatten.

Old Faithful Geyser

Im Grunde war das aber nur der Auftakt, denn im Upper Geyser Basin häufen sich die Geysire und heiße Quellen nur so. Wir machten also eine Rundwanderung auf einem der ausgeschilderten Wege. Wie zuvor am West Thumb ging es zum großen Teil über Holzstege, damit niemand aus Versehen daneben tritt und sich die Schuhe oder Schlimmeres verätzt oder verbrennt, bzw. um die Natur zu schonen. Wir kamen an ca. 20 Geysiren oder heißen Quellen vorbei. Die meisten von ihnen brechen nur sehr unregelmäßig aus, haben seit dem letzten Erdbeben keinen Mucks mehr getan bzw. sind seitdem wieder erwacht oder brodeln halt nur so vor sich hin.

Riverside Geyser

Nur für fünf der Geysire gibt es daher Ausbruchsvorhersagen, z.B. für den Riverside Geysir, der innerhalb der nächsten Stunde ausbrechen sollte, was man auch daran sehen können sollte, dass schon heißes Was;ser über den Rand schwappte. Wir blieben also eine Weile und tatsächlich war der Geysir sehr pünktlich. Der Ausbruch dauert auch nicht nur zwei bis fünf Minuten wie beim Old Faithful, sondern 20 Minuten. Wir blieben nicht die ganze Zeit, sondern gingen weiter zum Ziel des Rundwegs, dem Morning Glory Pool.

Morning Glory Pool

Auch diese heiße Quelle ist ein beliebtes Fotomotiv wegen der schönen Farben. Leider werfen immer wieder Touristen Müll in das Wasser, was bewirkt, dass der Zufluss verstopft und hier dazu führte, dass sich die Wassertemperatur verringerte und dadurch die schöne tiefblaue Farbe zu einem Grünton geworden ist. Tatsächlich pumpt die Parkverwaltung auch regelmäßig die Geysire und Pools aus, um sie vom Müll zu befreien, aber manche Veränderungen lassen sich dadurch nicht rückgängig machen.

Im Upper Geysir Basin

Im Upper Geysir Basin

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