Fernsehen

Nach Jahren ohne Fernseher steht nun wieder ein Gerät in unserer Wohnung. Das ist auch gut, denn um Schwedisch zu lernen, ist es echt hilfreich. Es gibt so einige schwedische Produktionen. Ich kannte vorher schon die Wallander-Reihe und bekannt ist vielleicht auch Kommissar Beck, was vom deutschen und schwedischen Fernsehen gemeinsam produziert wurde und früher in Deutschland sogar im Zweikanalton gesendet wurde. Auch so einige Filme gibt es, an die wir uns aber erst demnächst trauen werden, denn natürlich wollen wir die im Originalton schauen.

Nicht alles ist aber hochqualitatives Kulturfernsehen. Gerade habe ich in „Fångarna på fortet“ reingezappt und fühlte mich in die 90-er zurückversetzt, denn das ist der schwedische Name für eine Sendung, die in Deutschland unter dem Namen „Fort Boyard“ lief. Wer sich erinnert, weiß, was ich meine.

Ansonsten werden sehr viel englische, insbesondere US-amerikanische Serien ausgestrahlt. Das ist in Deutschland ja ähnlich, aber fällt dort etwas weniger auf, denn in Schweden wird alles in Originalsprache gesendet. Stattdessen gibt es Untertitel. Nur Kindersendungen werden synchronisiert. So viel Englisch scheint auch gut zu trainieren, denn die Schweden sprechen meinem Gefühl nach im Durchschnitt ein etwas besseres Englisch als die Deutschen. Da die Synchronisierung so verpönt ist, werden interessanterweise auch finnische oder auch mal polnische Produktionen nur mit Untertiteln gesendet. Und wenn Frau Merkel in den hiesigen Nachrichten spricht, redet auch kein schwedischer Sprecher dazwischen.

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Per Zug von Stockholm nach Wien und zurück

Der Anlass für meine Reise nach Österreich war ein Projekttreffen am idyllischen Ort Lunz am See. Da es in der Forschung unter anderem um die Folgen des Klimawandels auf das Ökosystem See geht, wollte ich auch für den Weg dorthin möglichst wenig Ausstoß der schädlichen Klimagase verantworten. Dabei hat mir eine Website geholfen, bei der man für Flug-, Zug- und Autoverbindungen sich nicht nur die dabei entstehende Menge CO2,  sondern auch den Energieverbrauch vergleichend anzeigen lassen kann. In allen Kategorien hat der Zug am besten abgeschnitten, also brauchte ich ’nur‘ noch die entsprechende Zeit einzuplanen.

Lunz

Aussicht von der Forschungsstation über den Lunzer See

Für eine Strecke sind ungefähr 20 Stunden Zugfahrt so zu verteilen, dass man am besten nicht ganz kaputt am Ziel ankommt. Zwischen Schweden und Österreich bietet sich da Deutschland als Zwischenstation bestens an. So habe ich auf dem Hinweg in Hannover eine Nacht pausiert und auf dem Rückweg in Bielefeld eine etwas längere Frühstückspause eingelegt.

Da ich zuvor noch nie in Österreich war, habe ich auch gleich weitere Besuche bei Verwandten und Bekannten eingeplant. So besichtigte ich auf dem Hinweg die nette Kleinstadt Wels (bei Linz) und durfte bei meiner Großtante nächtigen. Die lebt schon so lange in Österreich, dass sie mir auch ein paar sprachliche Besonderheiten des Landes beibringen konnte: Da gibt es zum Beispiel „Schlagobers“ zum Apfelkuchen.

Zum Arbeitstreffen in Lunz waren die Restaurantbesuche am Abend eine prima Gelegenheit die typische Hausmannskost zu probieren. Meine Favoriten waren die Spätzle in Pilzsoße und natürlich der Kaiserschmarn. Im Anschluss machte ich noch einen kleinen (relativ zur Gesamtreise) Umweg über Wien. Dank der lieben Freunde vor Ort hatte ich ein warmes Nachtlager, ein paar lokale Spezialitäten wie z.B. das „Trzesniewsky“ probiert und einige Sehenswürdigkeiten ohne Umwege zu sehen bekommen. Zwei Nachmittage durfte ich diese schöne Stadt besichtigen und etwas von der Wiener Tradition in Kaffeehäusern miterleben. Neben der klassischen Sachertorte musste ich auch einen mindestens genauso typischen Topfenstrudel probieren.

Von Wien aus hatte ich eine günstige Nachtzugverbindung nach Deutschland, wo es sogar ein Frühstück am nächsten Morgen gab. Die anschließende Nacht im schwedischen Nachtzug war schon etwas erholsamer, nachdem ich mich nun etwas an diese Art des Reisens gewöhnt hatte. Schließlich bin ich nach fast genau einer Woche an einem Montag morgen in Stockholm wieder angekommen.

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Endlich auf’s Eis!

Seit zwei Wochen beobachteten wir wie direkt neben dem Sportplatz eine kleine Eisfläche von diversen Kindergartengruppen und Schulklassen genutzt wird. Hier lernen schon die Kleinsten auf Schlittschuhen sich zu bewegen, gleich nach dem Laufen. Selbst abends war bei Flutlicht häufig noch eine Hockeyspielergruppe aktiv. Nun erzählten uns Kollegen, dass sie sich das erste Mal in diesem Jahr auf Natureis gewagt haben, mit einem Messgerät für die Eisdicke. Angeblich reichen schon 8 cm auf dem See, um als Erwachsener darauf zu fahren! Als das Wasser in Richtung Meer nur noch mit 6 cm Eis bedeckt war sind sie dann aber doch umgekehrt …

Die Aussicht auch einmal auf Natureis mitzulaufen ist verlockend und zur Vorbereitung sind wir gestern zu unserer Übungseisfläche gegangen. Und wir hatten Glück: Es war niemand da, aber das Flutlicht war noch an! So konnten wir uns langsam und etwas unbeholfen an die Kufen unter uns gewöhnen, ohne dass wir uns allzusehr vor den Schweden schämen mussten oder Gefahr liefen sie umzulaufen, weil wir unsere Bremstechnik noch nicht eingeübt hatten. Erschwerend kam hinzu, dass die Fläche keine Bande hat, an der man sich noch mal festhalten oder notbremsen könnte. Wir wären über die Holzbohlen direkt in den Schnee gefallen. Einziger Zuschauer war ein schwarzes Kaninchen, welches anscheinend nicht so sehr auf seine Tarnung im Schnee angewiesen ist.

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Unsere Jogging-Runde

Heute gibt es ein paar Fotos von unserer Joggingrunde: Es bleibt weiter kalt.

Titel

Hier war vor Kurzem noch Wasser. Wenn es weiter friert, könnte man von hier bis zur offenen Ostsee spazieren.

Titel

Auch die „Constantia“, die gern mit Schulklassen unterwegs ist, wurde dick eingepackt.

Beschriftung

Hoffentlich braucht den keiner.

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Wieder Schnee

Über Weihnachten und Neujahr waren wir nicht hier, davon gibt es nicht viel zu berichten. Das erwähnte Luciafest haben wir noch mitbekommen: An Rominas Institut haben sich ein paar Kollegen als Lucia verkleidet und gesungen. Ich habe beim Schwedischkurs schon am 12. die Luciafeierlichkeiten mitgemacht. Hier gab es einige musikalische Darbietungen, vorgeführt von den Lehrern und Schülern gleichermaßen. Die meisten Lieder wurden natürlich auf Schwedisch gesungen. Wer wissen will, wie sich so etwas anhört, kann mal bei YouTube z.B. nach Natten går tunga fjät suchen.

Ein wichtiges Element von Weihnachten vergaß ich bisher zu erwähnen: Den „Adventskalender im Fernsehen“. Seit 1960 gibt es jedes Jahr im Kinderfernsehen eine neue Geschichte, die in 24 Teile von jeweils ca. 15 Minuten aufgeteilt ist. Jeden Tag vom ersten bis zum 24. Dezember wird eine Folge ausgestrahlt. Da unser Schwedisch noch nicht so fortgeschritten ist, sind wir mit dem Kinderprogramm ganz gut bedient und haben tatsächlich alle Teile geschaut (wenn wir auch trotz Untertiteln nicht alles verstanden haben).

Nun zum Titel dieses Eintrags: Bis vor wenigen Tagen war es hier genau so untypisch warm wie in Deutschland — aber jetzt ist’s endlich kalt! Vielleicht wird das bald noch etwas mit dem Schlittschuhfahren …

Marcel beim Schneeschieben

Marcel beim Schneeschieben

Marcel sitzt auf einer schneebedeckten Bank

Auch im Park liegt Schnee

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Festplattencrash

Meine Festplatte hat sich vor Kurzem verabschiedet: Von einem Tag auf den anderen machte sie beim Starten des Rechners nur noch Klackergeräusche. Vielleicht waren es Nachwirkungen des Umzugs, schließlich ist die Platte verbaut in meinen PC 1200 km mit uns gereist und hat so manches Schlagloch miterlebt. Die üblichen Tricks, zu denen in manchen Foren geraten wird, haben nicht geholfen: Auch durch einen Aufenthalt im Kühlschrank oder durch eine Nacht im Gefrierschrank ließ sie sich nicht zum Leben erwecken.

Ich berichte das hier hauptsächlich, um diejenigen, die kein regelmäßiges Sicherung ihrer wichtigsten Daten machen, zu motivieren, sich einmal Gedanken über eine Backupstrategie zu machen. Es gibt keine Vorwarnung, irgendwann ist alles weg. Ich hatte zum Glück alles gesichert und vieles habe ich eh mehrfach, z.B. auf Laptop und PC. Also: Nur weil es bisher immer gutgegangen ist, heißt nicht, dass es einen nicht treffen kann!

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Erster Schnee

Na endlich! Wie man der Temperaturanzeige rechts entnehmen kann, war das Wetter hier bisher meist ähnlich zu dem in Norddeutschland. Vom Tief Xaver, das hier übrigens Sven heißt, haben wir allerdings fast nichts mitbekommen. Stattdessen kam heute der erste Schnee, der liegen geblieben ist.

Zur Winterzeit wird es hier noch früher dunkel als in Deutschland: Heute war die Sonne (zumindest theoretisch) von 8:30-14:50 am Himmel. In Niedersachsen sind es 1,5 Stunden mehr am gleichen Tag gewesen.

Nikolaus wird hier übrigens gar nicht gefeiert, stattdessen gibt es am 13. Dezember das Luciafest. Wir sind schon gespannt, das mal zu sehen.

Schnee im Garten

Schnee im Garten und Beleuchtung – das ist immer schon recht hell gewesen, aber vor Kurzem ist noch Weihnachtsbeleuchtung dazugekommen

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Es friert

Wie man sieht, war es heute morgen kalt!

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Höststädning

Kaum ist man hier angekommen, schon wird man eingespannt! Wie an dieser Stelle versprochen, haben wir heute Morgen bei den herbstlichen Aufräumarbeiten mitgemacht: Laubharken, Hecke schneiden, Gartenmöbel reinholen, Dachboden ausmisten, Waschkeller wischen. Jetzt sieht alles ordentlich aus und der Winter kann kommen. Schön war, dass wir auch ein paar Nachbarn aus der zweiten Doppelhaushälfte kennengelernt haben, die ja ansonsten ihren eigenen Eingang haben. Und für den kommenden Frühling wissen wir jetzt auch schon, wo der Rasenmäher ist, das wird auch auf alle Bewohner aufgeteilt.

Marcel beim Laubharken

Marcel hat anscheinend nicht erwartet, dass Romina ihre Kamera zum Laubharken mit rausbringt

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Als Hund in Schweden

Lucys Umzug war relativ übersichtlich, mit dem Körbchen, einem Stoffbeutel voll Accessoires und einem Säckchen Futter. Schon mehrere Wochen zuvor haben wir sie chippen und impfen lassen, um den Einreiseregeln genüge zu tun. Vorteil in Schweden ist keine Hundesteuer bezahlen zu müssen. Dort registrierte Hunde zahlen lediglich 200 SEK, also etwas über 20 € pro Jahr, um die Registrierung aufrecht zu erhalten. Für ausländische Hunde gibt es keine Pflicht zur zusätzlichen Registrierung.

Mit unserer Wohnung in Solna hatten wir gleich in mehrfacher Hinsicht eine glückliche Lage. Erstmal ist es besonders schwer eine Wohnung zur Zwischenmiete zu finden, die auch für Hunde zugelassen ist. Unser Vermieter hat selber einen Hund und somit kein Problem mit Lucy. In nächster Nähe sind auch gleich mehrere Grün- und Waldflächen, so dass es ausreichend Möglichkeiten zum Gassi gehen gibt. Dort gibt es auch extra eine eingezäunte Freilauffläche für Hund, denn das freie Laufenlassen ist eigentlich untersagt und man könnte von Kontrolleuren ein Ticket über 800 SEK ausgestellt bekommen. Ich sage eigentlich, da auf der großen Wiese doch häufiger mal Hunde frei laufen gelassen werden.

Lucy hat sich nach zwei Wochen gut eingelebt, jedenfalls weiß sie jetzt auch, dass wir im Erdgeschoss wohnen und läuft nicht mehr nach oben, wo sie unsere Dortmunder Wohnung vermutete, wenn man mal nicht aufpasste.

Lucy am Ulvsundasjön, zehn Minuten Fußweg von unserer Wohnung

Lucy am Ulvsundasjön, zehn Minuten Fußweg von unserer Wohnung

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