Mit Spikes aufs Eis – zum zweiten!

Ein Paar Spikes zum Überziehen.

Ein Paar Spikes zum Überziehen.

Unsere Eisflächen haben wir ja bereits präsentiert, hier stellen wir ein weiteres unerlässliches Hilfsmittel vor: Die Spikes zum Überziehen auf die Schuhe. Als ich mir bereits im vergangenen Winter dieses praktische Accessoire kaufte, hieß es noch von irgendeinem unserer Bekannten: „So etwas tragen in der Stadt eigentlich nur etwas ältere Leute.“ Nun, auf der Insel, also nicht mehr ganz so in der Stadt, sehen wir auf einmal, dass eigentlich alle Leute, die halbwegs normal vorwärts gehen wollen diese spikes an den Schuhen tragen. Wohlweislich hatte sich Marcel im Dezember bereits ein Paar besorgt ….

So ungefähr sollte das dann aussehen ...

So ungefähr sollte das dann aussehen.

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Das musste einfach sein …

Der Trend geht zur 2. Sackkarre.

Der Trend geht zur 2. Sackkarre.

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Mit Spikes aufs Eis

Die kleine Anhöhe vor unserem Zuhause.

Die Wege sind teils spiegelglatt

Schnee hin oder her: Schlittschuhlaufen ist leider immer noch nicht drin, denn die Temperaturen schwanken um den Gefrierpunkt herum. Nur auf den Wegen hier auf Tranholmen kann man schon jetzt super »schliddern« – ob man will oder nicht.

Schneefahrrad

Marcels Fahrrad muss ganz schön was mitmachen: Tagsüber vor dem Büro dem Wetter ausgesetzt und dann 10 km Heimfahrt durch den frischen Schnee.

Besonders wenn der frische Schnee schön plattgetreten wird, tagsüber anschmilzt und dann wieder festfriert, bildet sich eine tolle Rutschbahn. Nun lassen wir uns davon aber nicht abhalten, weiter täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren: Mit dem Bus würde es länger dauern, weil auch die Bushaltestelle ein Stück entfernt ist. Was also tun? Die Lösung sind Spikereifen fürs Fahrrad!

Auch die Wege auf dem Festland sehen stellenweise so wie auf dem Foto aus, ohne Spikes wäre das nicht zu machen. Und super funktionieren tun sie auch: Besonders wenn das Eis schön glatt ist, spielen sie ihre Stärke aus und man merkt, wie sie sich fast ins Eis krallen. Es kostet allerdings immer noch etwas an Überwindung, mit „normaler“ Geschwindigkeit über vereiste Flächen  zu fahren. Aber spätestens, wenn man locker Fußgänger überholt, die sich breitbeinig auf dem gefrorenen Weg vorantasten, fängt es an, Spaß zu machen ☺.

Spikereifen - ohne gehts nicht!

Spikereifen – ohne gehts nicht!

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Wintereindrücke

Endlich hält Schweden, was es verspricht: In der letzten Woche gab es eine Menge Schnee. Hier sind ein paar Fotos.

jede Menge Schnee

Jede Menge Schnee.

geräumter Weg

Wer hat denn hier so ordentlich Schnee gefegt?

Sonnenuhr

Die Sonnenuhr im Garten ist gerade außer Betrieb.

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Inselmitbewohner

Zwei Spaziergänger wandern mit Hund ahnungslos in der Dämmerung über Tranholmen, da gerät plötzlich oben am Berghang eine vierbeinige Figur ins Sichtfeld.

M: „Ist der da echt oder steht der nur so im Garten?“

R: „Der ist nicht echt, das muss eine Statue oder so sein, vielleicht ausgestopft …“

ein paar Schritte weiter –

R: „Hm, ich glaube es hat den Kopf bewegt!”

wir stehen und beobachten etwas länger, wie uns ein Augenpaar direkt ansieht, aber das Tier bleibt weiter regungslos. Es ist zu dunkel zu fotografieren, aber hell genug zu erkennen, dass der junge Hirsch bald gelangweilt ist und davonstapft.

Es gibt also noch ein paar Bewohner hier, die höchstwahrscheinlich schwimmender Weise nach Tranholmen gekommen sind.

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Reif für die Insel

Nach etwa 3–4 Sonnenstunden im gesamten November kann man als Bewohner von Stockholm schon mal etwas wehmütig an den nächstmöglichen Inselurlaub mit Sonne denken. Am Wetter konnten wir nichts ändern, aber wir sind tatsächlich auf eine Insel gezogen: Tranholmen.

Der zum Winter gekürzte Anleger am Festland, Tranholmen liegt im Hintergrund.

Im Vordergrund der Anleger am Festland (im Winter gekürzt), Tranholmen liegt im Hintergrund.

Die Brücke nach Tranholmen.

Die Brücke nach Tranholmen.

Für die Zeit von Dezember bis April gibt es eine Brücke, die Tranholmen mit dem nördlichen Festland an der engsten Stelle (90 m) verbindet. Die Brücke wird hier aus drei Bauteilen des Bootsanlegers zusammengesetzt. In der übrigen Zeit ist hier das Boot das Fortbewegungsmittel Nr. 1.

 

 

Nicht so viele Schweden haben einen Tannenbaum, aber dieser hier trägt besonderen Schmuck.

Nicht so viele Schweden haben einen Tannenbaum, aber dieser hier ist gleich besonders geschmückt.

Für die Adventszeit werden auch in Schweden viele Lichter im Fenster (Lichtereck oder Sterne) und draußen angebracht. Allerdings gibt es hier weniger Tannenbäume mit Lichterketten und besonders in der Stadt werden eher Balkone und Treppengeländer beleuchtet. Das sieht besonders an Berghängen imposant aus. Auf Tranholmen gibt es zwar einige Bäume, aber nur wenige wurden mit Lichterketten versehen. Eine besondere Ausnahme seht ihr hier.

Nein, es ist nicht August, sondern Anfang Dezember.

Nein, es ist nicht August, sondern Anfang Dezember.

Tja, und nun haben wir die Blaubeeren direkt vor der Haustür! Wie diese die letzten vier Monate überstanden haben ist mir allerdings schleierhaft. Dem Geschmack nach zu urteilen haben sie jedenfalls nicht besonders viel Sonne abbekommen …

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Der grüne Blitz

Hier wird es ja inzwischen wieder früh dunkel. Nicht, dass uns das wirklich auffallen würde, denn der Himmel ist seit drei Wochen permanent grau. Macht nichts, auch im Dunkeln kann man spannende Dinge fotografieren, wenn man fünf Sekunden lang belichtet. Wir haben zwar noch keine Nordlichter gesehen, aber so ähnlich müssen sie wohl aussehen (nun ja …).

Lucy bei Nacht

Wohngebäude in Akalla mit mysteriöser grüner Lichterscheinung

Bei näherer Betrachtung ergab sich dann folgendes Bild, welches ich dem geneigten Leser zur Interpretation überlasse.

Unscharf, aber eindeutig: Quelle der Lichterscheinung

Unscharf, aber eindeutig: Quelle der Lichterscheinung

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Wohnen in Akalla

Seit einiger Zeit schon haben wir eine Wohnung in Akalla. Ist man auf der Suche nach einem schönen Ort zum Wohnen, so wird einem dieser Ort sicher nicht als erstes genannt: Er ist eher als Viertel mit sozialen Problemen bekannt. Nebenan liegt der Stadteil Husby, welches für seine Unruhen im vorigen Jahr bekannt ist. So ganz freiwillig sind wir also nicht hier gelandet, aber der Wohnungsmarkt machte es uns nicht leicht, etwas anderes zu finden. Letztlich haben wir die Menschen hier als sehr freundlich und offen erlebt.

Die Wohnung ist 12 bzw. 14 km von unseren beiden Arbeitsplätzen entfernt und wir sind beide fast jeden Tag mit dem Fahrrad gefahren. Nötig wäre das nicht, denn die U-Bahn-Station ist nur 100 m entfernt. Allerdings entschädigt die schöne Strecke – insbesondere im Sommer – ein wenig für die viel zu kleine Ein-Zimmer-Wohnung. Die Wohnung liegt in einem Gebäude des Millionenprogramms. Diese Gebäude kann man wohl als das schwedische Gegenstück zu den deutschen Plattenbauten ansehen.

Während die Wohnung also nicht so überzeugt, ist die Gegend um uns herum sehr schön und grün, wie man vielleicht auf den Bildern sehen kann. Natürlich ändert sich das jetzt gerade und solange der Winter noch nicht richtig angefangen hat, ist es draußen recht unangenehm.

Insgesamt also ein guter Zeitpunkt, um Akalla zu verlassen: In ein paar Wochen werden wir wieder umziehen, denn unser aktueller Mietvertrag ist – mal wieder – nicht auf Dauer. Wo wir als nächstes sein werden, ist aber Thema für einen anderen Beitrag! Ein kleiner Tipp: Es ist ziemlich viel Wasser in der Nähe.

Akalla – Landschaft

Blick auf Akalla. In einem der Hochäuser im Hintergrund wohnen wir.

beschriftung

Herbst

Akalla – Schnee

Erster Schnee 2014. Inzwischen haben wir wieder Plusgrade.

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Friesland mit der Aphrodite

In den vergangen drei  Jahren haben wir immer mal wieder ein Stück Friesland mit dem Segelboot erkundet. In diesem Jahr war es ein wenig anders, denn Marcels Familie war mit dabei. Marcels Vater hatte ein Motorboot im holländischen Urk für uns sechs gechartert.

Wir waren pünktlich am Samstag um 9:00 Uhr morgens vor Ort und konnten so das Boot zügig übernehmen und alles einräumen. Dummerweise waren das auch schon die guten Nachrichten, denn wir saßen fest! In die eine Richtung lag das IJsselmeer, aber der Wind war so stark, dass der Vercharterer niemanden dorthin ließ. Im Grunde kein Problem, denn wir hätten auch gern den Kanal in die andere Richtung genommen, also ins Landesinnere. Während wir aber gerade das Ablegemanöver vorbereiteten, rief uns der Skipper vom Nachbarboot zu, dass die Zugbrücke, die für uns geöffnet werden müsste, defekt sei. Wir hatten also keine andere Wahl, als auf die Reparatur zu warten. Es dauerte und dauerte. Wir nutzten die Zeit zum Einkaufen in der Stadt, aber wollten natürlich endlich los. Zur Mittagszeit wurde dann vom Vercharterer gebackener Fisch verteilt, welcher nach einhelliger Meinung ziemlich lecker und dementsprechend deutlich zu wenig war. Letztlich war die Brücke erst um 17:30 Uhr repariert – deutlich zu spät, um eine Tagesetappe zu beginnen, sodass wir die erste Nacht im Hafen des Vercharterers verbrachten.

Am nächsten Tag legte sich der Wind und wir passierten zunächst zwei Brücken und schließlich die »Urker sluis« (Schleuse) ins IJsselmeer. Wir wollten die »Randmere« befahren, also die Wassermassen um Flevoland herum, die übrig gelassen wurde, als Flevoland dem IJsselmeer (damals Zuidersee, Teil der Nordsee) abgetrotzt wurde. Wie man auf der GPS-Strecke in der Karte unten sehen kann, haben wir den Plan bereits nach ein paar Kilometern verworfen, denn um uns herum sah doch alles etwas langweilig aus und es ziehen Wolken auf. Kaum haben wir zur Mittagspause unser Eis in Kampen aufgegessen, fängt schon der Regen an und begleitet uns bis Zwolle. In Zwolle ist Jahrmarkt, aber nach dem Abendessen im Pannekoekenschiff sind wir doch etwas zu vollgefuttert, um uns im beeindruckenden 70m hohen Karussel über Kopf durch die Gegend schleudern zu lassen.

Das morgige Ablegemanöver, um Zwolle zu verlassen, gestaltet sich knifflig, denn wir liegen mit Rückendwind in einem engen Kanal, vor uns ein Schiff, hinter uns ein Schwimmponton, auch die andere Kanalseite ist voll und geradeaus versperrt eine feste Brücke den Weg. Irgendwie mussten wir also auf der Stelle drehen und dann gegen den Wind rausfahren. Nach umfangreichen Planungen, die unter anderem involvierten, dass einer von uns eine Leine auf dem Ponton entgegennimmt, beobachten wir, wie die Crew vor uns »einfach so« (Leinen los, Gas geben) ablegt und machen es genauso. Es funktioniert problemlos!

Am Montag legen wir in Meppel an, eigentlich nur zur Mittagspause. Der Restaurantbesuch musste spontan nach drinnen verlegt werden, um den Regenschauern auszuweichen. So richtig einladend ist das Wetter also nicht, die Stadt dafür umso mehr, und wir bleiben auch zur Nacht hier.

Am Dienstag spielt das Wetter nicht viel besser mit: Fünf Minuten nach dem Ablegen bricht ein Gewitterschauer über uns herein, welches sich gewaschen hat. Den Außensteuerstand zu benutzen, wird unangenehm und wir wechseln nach unten. Dummerweise beschlagen hier alle Scheiben sofort und alle, die nicht am Steuer stehen, bewaffnen sich mit Lappen, um halbwegs klare Sicht zu machen. Nicht, dass es viel bringen würde, denn draußen kann man auch nicht weiter als 100 m schauen.

Noch ein Tipp zu unserem nächsten Tagesziel Steenwijk: Geht als Vegetarier nicht ins »Tennessee«, die Auswahl ist noch beschränkter als in manch anderen Restaurants und selbst der Koch wusste nicht weiter – trotz Hinweis in der Karte, man solle nach entsprechenden Gerichten fragen. Der Erdbeerkuchen, den wir uns selbst gekauft hatten, war dagegen das Highlight des Tages. Lecker!

Auch die Kibbelinge in Ossezijl, die wir am nächsten Tag kauften, sind absolut zu empfehlen und wurden mit viel Geduld vor unseren Augen zubereitet. Auch lecker!

Über die Stationen Echtenerbrug, Heeg und Sloten erreichten wir am Freitag Mittag die Schleuse in Lemmer. Dahinter kam gleich die zweite Schleuse, die wir nehmen wollten, um nach Urk zurückzukommen, denn heute mussten wir das Schiff wieder abgeben. Nach ein paar Minuten in der Schleuse merkten wir, dass etwas nicht stimmte: Die Schleusentore hinter uns schlossen sich nicht, sondern bewegten sich nur ein paar Zentimeter, um dann wieder aufzugehen. Seit dem 1.1.2014 werden die Brücken und Schleusen in dieser Gegend nur noch fernbedient. Das rächte sich jetzt: Wie ein Anruf klärte, war das Tor kaputt und wir hätten auf einen Mechaniker warten müssen. Nach unserer Erfahrung mit der Brücke am ersten Tag beschlossen wir, höchstens eine Stunde zu warten und dann stattdessen übers IJsselmeer zu fahren, denn diese Option hatten wir zum Glück. Wie zu erwarten kam niemand und so fuhren wir – mal wieder – auf einer anderen Route als geplant, erreichten aber pünktlich den Hafen des Vercharterers.

Insgesamt habe ich diesen Urlaub als etwas chaotisch und manchmal hektisch in Erinnerung, aber auch mit vielen sonnigen Momenten und schönen, ruhigen Abenden, an denen es manchmal »wie früher« war.

 

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Schären per Segelboot erkunden

Besonders komfortabel an unserem Urlaub war die kurze Anreise mit dem Auto von unter einer Stunde. Dann waren wir schon in Bullandö, einem kleinen Hafen östlich von Stockholm. Dort hatten wir eine Segelboot für zwei Wochen gemietet, eine »Compis 28«. Diese beluden wir mit unserem Gepäck inklusive zweier Klappboxen gefüllt mit Nahrungsmitteln. Schließlich wollten wir uns hauptsächlich selbst versorgen. Spannend war noch, wie sich die Lucy auf dem Boot verhalten würde, denn vorher war sie noch nie auf einem so kleinen Boot.

Obwohl wir an dem Nachmittag nach einer kurzen Nacht und unseren Umzug ziemlich müde waren, ließen wir es uns nicht nehmen, sofort abzulegen. Etwas Sorge hatten wir schon, denn wie man an einer Schäre (also am Felsen) anlegt, wussten wir nur aus der Theorie: Erst sucht man eine passende Stelle, an der das Wasser tief genug ist, man aber vom Bug aus gut an Land kommt. Dann fährt man im rechten Winkel auf den Felsen zu und wirft früh genug den Heckanker. Vorne schaut einer und gibt Bescheid, sobald man nah genug ist, dann wird die Ankerleine belegt. Vorne macht man dann mit zwei oder mehr Leinen fest. Ist ein Baum in der passenden Entfernung, ist das besonders einfach, ansonsten schlägt man mit dem Hammer Felsnägel in eine der vielen Felsspalten. Wie gesagt, aus Erzählungen und Zeitschriften war uns das soweit bekannt. Unbedarft wie wir waren wählten wir auch prompt eine Stelle mit leichtem Seitenwind aus, sodass uns das Manöver drei Anläufe und Romina einen nassen Fuß kostete. Aber – wir waren fest und hatten eine Insel für uns allein! (Durchmesser: ca. 50–m)

Unser zweiter Abend, kurz nach dem Anlegen.

Unser zweiter Abend, kurz nach dem Anlegen.

Am zweiten Abend klappte es etwas besser, denn zumindest blieben die Füße trocken. Eine weitere Herausforderung in den Schären ist der Wasservorrat. Wir hatten an Bord eine Tank mit etwa 100 l Volumen, aber dank unserer Übermüdung bei der Abfahrt hatten wir tatsächlich vergessen diesen aufzufüllen. Nur der transportable 10-l-Kanister war voll. Zum Spülen reicht meistens das Ostseewasser, welches mit Hilfe einer Fußpumpe in unsere eingebaute Spüle geleitet wurde. Trinkwasser ist auf den Inseln knapp, weshalb wir bereits am zweiten Tag Grinda, eine der bekanntesten Inseln, ansteuerten. Dort gibt es einen Hafen, an dem man sich auch begrenzt (20 l pro Person) mit Trinkwasser versorgen kann. Da wir zusätzlich Mineralwasser und ein paar weitere Getränke hatten, reichte dieser Vorrat sogar über die gesamten zwei Wochen.

Weggegangen - Platz vergangen! Also hatte auch der Hund mal Urlaub ...

Weggegangen – Platz vergangen! So hat sich auch der Hund Urlaub gegönnt …

Unser Hund an Bord hat sich schnell eingelebt. Unsere Fahrten waren ihr zu langweilig und die verschlief sie daher. Nach fünf bis sechs Stunden machten wir regelmäßig Rast oder steuerten bereits unseren nächtlichen Liegeplatz an. Dann wurde sie wach und wenn wir dann nach dem Anlegen die Insel erkundeten, drehte sie richtig auf. Selten waren andere Hunde da, sodass wir sie frei laufen lassen konnten. Nur bei ihren Klettertouren über die Felsen war uns nicht ganz geheuer, denn die Lucy traute sich einiges zu. Zum Glück waren die ersten Tage trocken, sodass es nicht zu unverhofften Rutschpartien kam.

Unsere regelmäßige Frühstücksbeigabe.

Unsere regelmäßige Frühstücksbeigabe.

Jede Insel war irgendwie anders, mal mehr, mal weniger Ameisen, mal nette mal fiese, aber auf den meisten Inseln mit Wald fanden wir reife, leckere Blaubeeren. Einmal konnten wir sogar  die beliebten Walderdbeeren, hier Smultron genannt, pflücken und im tiefsten Dickicht einer abgelegenen Insel stolperten wir sogar über die »Moltebeeren«, Hjortron auf Schwedisch. Rein geschmacklich also schon ein gelungener Urlaub!

Sonnige Aussichten nahe Stora Nässa oder so ;-)

Sonnige Aussichten nahe Stora Nassa oder so 😉

Wie klein darf wohl eine Insel sein, um noch als solche bezeichnet zu werden?

Wie klein darf wohl eine Insel sein, um noch als solche bezeichnet zu werden?

Die täglichen Fahrten blieben anspruchsvoll, da man in den Schären fast ununterbrochen auf eine Karte schauen muss, um die Wassertiefe auf dem geplanten Kurs zu prüfen. Oft gibt es anscheinend offene Wasserflächen, in denen aber Unterwasserfelsen bis 1m oder weniger unter die Oberfläche ragen. Selbst bei nur 1,5m Tiefgang, wie wir ihn hatten, muss man also genau hinschauen! Da natürlich alles, was über oder unter dem Wasser ein Hindernis darstellen könnte, in den Karten verzeichnet ist, umschifften wir sicher die Untiefen. Nur an den Anlegeplätzen wurde es manchmal etwas knapp und der Kiel berührte leicht den Boden. Dann mussten wir uns für die Nacht etwas vom Felsen wegziehen, indem wir die Ankerleine kürzten.

Besonders einsam war es auf den Inseln oft nicht, nur in den ersten Tagen konnten wir unsere Anlegemanöver ohne Zuschauer üben. Später lagen wir nicht selten mit dem Boot Seite an Seite zu weiteren Urlaubern. Das war zur Abwechslung aber auch nett und wir waren auch sehr dankbar dafür, wenn jemand an Land eine Leine beim Anlegen entgegennahm. Wir hatten die ganze Zeit über viel Glück mit dem Wetter und so auch sehr erholsame Tage. Selbst in der Ostsee konnten wir regelmäßig baden. Das war ja uch nötig, denn eine Dusche hatten wir nicht. Ganz so mutig wie die Schweden waren wir dann aber doch nicht: Reinspringen, rausklettern, einseifen, noch mal reinspringen, wieder raus. Das dauert keine drei Minuten!

Natürlich ist selbst so ein zweiwöchiger Urlaub, was für uns recht lang ist, viel zu kurz und wir überlegen schon, welche Inseln wir im nächsten Jahr ansteuern werden.

 

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